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Wer singt, der betet doppelt!

Im klassischen römischen Ritus ist der sog. Tisch des Wortes Gottes sehr reich gedeckt. Und wegen der unzähligen expliziten wie impliziten Referenzen an das uns aus reiner Gnade geoffenbarte und fleischgewordene Wort Gottes, ist diese Form der Hl. Messe zwar auch ein alter Ritus, aber kein veralteter, sondern ein zeitloser und ewigkeitsgemäßer Ritus. Wir müssen uns keine Texte ausdenken, nicht selber machen, als könnten wir es aus uns heraus. Das Rezitieren, Betrachten und Verkünden der durch den Heiligen Geist inspirierten Texte ist Anteil am Lob- und Dank, am Bitt- und Sühnopfer.

 

Besonderen Ausdruck dessen verleiht den heiligen Geheimnissen dabei der Gesang des gregorianischen Chorals. Dieser geht einerseits auf den hl. Papst Gregor andererseits auf viele durchgeistigte Mönche des Mittelalters zurück, verbindet uns aber von seinen Ursprüngen her auch mit dem Alten Bund. Der gregorianische Choral ist dabei der Gesang von vielen, die wie mit einer einzigen Stimme singen, die Choralschola Abbild des Volkes Gottes, welches mit den Engeln una voce die Heiligkeit des Herrn besingt. 

 

Eine solche Schola fehlt uns leider (auch) in Potsdam. Warum? In erster Linie, weil sich bisher zu wenige gemeldet haben sich in dieser Weise am Lob Gottes zu beteiligen. Dabei ist für Laien das Choralsingen eine besonders geeignete Art einer sinnvollen „actuosa participatio“. Man muss dafür allerdings auch vorher gemeinsam üben. Ich weiß natürlich nicht wer von den Messbesuchern theoretisch singen könnte. Aber ich denke, die Attraktivität der Hl. Messen, und damit die Motivation diese zu besuchen, würde steigen, wenn wenigstens einmal im Monat eine Schola sänge. Diese sollte nicht auf biegen und brechen so oft wie möglich singen, sondern nur wenn sie ein Proprium gut geübt hat. Denn es geht nicht nur um das richtige Singen, sondern auch darum schön zu singen. Ich hoffe also gegen alle Hoffnung, wir schaffen es irgendwie eine Schola zusammenzustellen. So ab drei Mann geht es los. Ich selbst bringe schon etwas Erfahrung

mit, aber auch Scholaneulinge können mitmachen.

 

Wann, lieber Leser, melden Sie sich?

Denn wer singt, der betet doppelt.

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