Kopfschüttelnd und mit tiefer Traurigkeit musste ich am Anfang dieser Woche zur Kenntnis nehmen, wie Papst Franz sich in seinem jüngsten Text zunächst die Karikatur eines Gläubigen, welcher gerne den überlieferten römischen Ritus der Hl. Messe besucht, zurecht schustert, nur um dann auf dieses Zerrbild süffisant, aber kräftig einzuprügeln. Diese Anwürfe sind für Millionen von Katholiken beleidigend und verletzend. Sie sind in ihrer Unsachlichkeit eines Hirten unwürdig und unangemessen, wohl aber absichtlich genau so veröffentlicht worden.
Ich kenne deutschlandweit (und auch darüber hinaus) sehr viele Katholiken, welche die Hl. Messe teils gelegentlich, teils bevorzugt oder auch ausschließlich im alten Ritus besuchen. Diese Gläubigen sind die gehorsamsten und treuesten. Jedoch trifft auf keinen einzigen von ihnen das von unserem obersten Hirten grotesk verzeichnete Bild zu. Warum also kolportiert er es?
Wenn ein Papst derart unbarmherzig und vor allem realitätsfern die ihm zur Sorge Anvertrauten diskriminiert, nur weil diese gerne genau dasjenige geistliche Leben führen möchten, welches den authentischen katholischen Glauben vollumfänglich atmet und sich seit vielen Generationen sehr gut bewährt hat, dann läuft offensichtlich etwas schief in der Kirche. Natürlich kann ich nicht verhindern, dass ein alter Mann sich auf diese Weise selbst demontiert. Ich denke aber, es wäre angebracht, wenn er die weltweite liturgische Bewegung des 21. Jahrhunderts für diese Entgleisungen um Verzeihung bäte und sich zukünftig mäßigte.
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